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  • AutorenbildHans-Jürgen Heck

Alles wird teurer...



Egal ob Gas, Brennholz oder Lebensmittel… wenn wir auf die Preise schauen, hat man das Gefühl, dass momentan alles ständig, fast täglich teurer wird. Und ein Ende scheint aktuell nicht wirklich in Sicht. Wir alle fragen uns, wo soll das noch hinführen?


Unser Kollege und Senior Advisor, Hans-Jürgen Heck, hat sich die Entwicklungen der letzten Wochen und Monate genauer angeschaut und teilt in unserem heutigen Artikel seine Einschätzung zum Thema „Alles wird teurer…“. Dabei analysiert er nicht nur bisheriges, sondern bezieht auch Stellung zu Maßnahmen, die die Bevölkerung auch in Zukunft entlasten sollen.

 

Habt Ihr auch das Gefühl, dass momentan alles ständig, fast täglich teurer wird. Allerdings: bei einer Teuerungsrate von rund acht Prozent im August im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das keine Frage des Gefühls mehr, die Fakten liegen auf dem Tisch. Preistreiber sind dabei die Energiekosten, die für die Inflation wie ein Brandbeschleuniger wirken. Wird das Gas teurer, werden auch die Brötchen teurer. Das gilt natürlich für alle Waren und Dienstleistungen, bei deren Herstellung oder Abwicklung viel Energie verbraucht wird.


Das gilt beispielsweise auch für Weizen, der übrigens nicht aus der Ukraine kommt, sondern von uns selbst in Deutschland angebaut wird. Und zwar in Mengen, die sogar Exporte erlauben. Aber schlechte Ernten in weiten Teilen Europas treiben auch hier die Preise und der fehlende Weizen aus dem Osten tut sein Übriges. Und wird der Weizen für die Importeure teurer, dann eben auch für die heimischen Käufer wie die Bäckereien – und schließlich für uns Verbraucher.


Dennoch sind es die Energiekosten, die die Preise am meisten befeuern und das für Ware, bei der man im Frühjahr noch nicht gedacht hätte, dass ihr Preis derart in die Höhe schießen könnte: Brennholz zum Beispiel. „Kaminholz ist das neue Klopapier“ titelte jüngst eine Boulevardzeitung und in der Tat, die meisten Brennholzhändler melden längst „restlos ausverkauft“. Und wer noch Holz hat, verkauft es nunmehr zum dreifachen Preis.


Schon jetzt, zum Ende des Sommers, fragen sich viele Privatleute wie sie ihre Nebenkosten noch zahlen sollen. Der Tankrabatt ist ausgelaufen und Bahnfahren für neun Euro ist auch nicht mehr. Ab Oktober dürfen dann Gasverbraucher noch die Gas-Umlage zahlen, auf die natürlich auf Drängen der Europäischen Union auch noch Mehrwertsteuer fällig wird. Dafür will die Regierung die Mehrwertsteuer für Gas insgesamt von 19 auf 7 Prozent senken. Eine Logik, auf die man erst mal kommen muss und auch keiner mehr so wirklich versteht…


Anfang des neuen Jahres steigt dann die CO²-Abgabe weiter – bis zum Jahr 2025 von derzeit 30 Euro auf dann 55 Euro pro Tonne CO². Aber Halt: Entlastung ist ja in Sicht. 300 Euro Energiepauschale werden die Arbeitgeber im September überweisen. So ist es zumindest vollmundig angekündigt. Aber was wie ein Treppenwitz klingt, ist leider Realität: die 300 Euro kommen aufs Bruttogehalt drauf und müssen voll versteuert werden. Laut dem Bundesfinanzministerium werden im Durchschnitt nur 193 Euro netto bei den Beschäftigten ankommen.


Ist doch genug Geld unterwegs könnte man jetzt sagen: in der Tat waren die Sparkonten der Deutschen noch nie so gut gefüllt wie derzeit. In der Hochzeit der Corona-Krise wurde richtig Geld gehortet, es gab weniger Gelegenheiten zum Ausgeben. Denken wir nur an leere Flughäfen. Innerhalb eines Jahres stiegen daher bis zum Januar 2021 nach Angaben der Bundesbank die Bankeinlagen der privaten Haushalte um 182 Millionen auf 1,73 Billionen Euro an. Klingt erstmal gut. Ist es aber auf den zweiten Blick nicht. Denn diese gewaltige Summe verteilt sich ja nicht gleichmäßig auf die Anzahl der Deutschen.


In einer aktuellen Umfrage der ING gaben 29 Prozent der Befragten an, überhaupt keine Rücklagen zu haben. Sprich: wenn die ersten saftigen Nebenrechnungen in doppelter Höhe, oder Rechnungen über Nachzahlungen kommen, ist fast ein Drittel der Bevölkerung blank. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Helmut Schleweis, sagte der „Welt am Sonntag“ dazu vor kurzem: „Wir rechnen damit, dass wegen der deutlichen Preissteigerung perspektivisch bis zu 60 Prozent der deutschen Haushalte ihre gesamten verfügbaren Einkünfte – oder mehr – monatlich für die reine Lebenshaltung werden einsetzen müssen“. Laut Sparkassen-„Vermögensbarometer“ waren vor einem Jahr lediglich 15 Prozent nicht in der Lage, Geld zurückzulegen. Dagegen sind in der aktuellen Lage mindestens 60 Prozent eine ziemliche Hausnummer.


Wenn also die Wohnzimmer kalt bleiben, könnte es durchaus ungemütlich im Land werden. Deshalb wird man gar nicht umhin kommen, noch einmal über Entlastungen nachzudenken. Und das ist gut so…

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