Zwischen Unschuldsvermutung und dem Schutz Betroffener: Kommunikation im Spannungsfeld - Gastbeitrag von Dirk Metz & Jana Lautenschläger bei Table.Briefings
- Jana Lautenschläger
- 13. Mai
- 1 Min. Lesezeit
„Es hat Jahre gedauert, bis ich überhaupt darüber sprechen konnte.“
Solche Sätze hören Organisationen, wenn Betroffene sexualisierter Gewalt sich öffnen. Und immer wieder kommt dann die Frage: „Warum erst jetzt?“
Doch der Weg, bis Menschen die Kraft finden sich zu melden, ist oft lang – geprägt von Angst, Scham, Ohnmacht. Dass sie sich manchmal erst nach Jahren äußern, ist kein Hinweis auf Zweifel – sondern auf die Schwere des Erlebten oder darauf, dass sie vorher nicht gehört wurden.
Wie sollten Organisationen mit Blick auf die Kommunikation damit umgehen? Wie lässt sich dann verantwortlich und glaubwürdig kommunizieren – ohne vorschnell zu urteilen, ohne Betroffene reflexartig zurückzuweisen, ohne vorzuverurteilen?
Darüber durften ich gemeinsam mit Dirk Metz einen Gastbeitrag für Table-Briefings schreiben. Mit konkreten Beispielen aus der Praxis, einem Appell für Haltung statt Floskeln und mit fünf Prinzipien für sensible Kommunikation bei Fällen sexualisierter Gewalt. Alles perfekt? Sicherlich nicht. Aber wichtige Punkte, um die Kommunikation möglichst verantwortungsvoll zu gestalten.
Uns ist es ein Anliegen, dass dieses Thema mehr Gehör findet. Denn nur, wenn wir darüber sprechen, kann sich gesellschaftlich und institutionell wirklich etwas verändern – und Entscheider setzen sich ernsthaft damit auseinander, anstatt dieses sensible Thema „Hals über Kopf" anzugehen.
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